Stanislav L`vovich

Stanislav L`vovich (Stafaniouk) – Professor, Doktor der Wissenschaften, Mitglied zweier internationalen Wissenschaftlichen Akademien, hat mehr als 200 wissenschaftlicher, pädagogischer und wissenschaftspopulärer Publikationen. Mitglied des Schriftstellerverbandes Nord-Amerikas. Literarische Veröffentlichungen – seit 1954. Seit Juni 2001 – Herausgeber des „Berliner Dichtkunst Blattes“. Autor der zahlreichen Gedichtverbände und Erzählungen. Seit 1996 lebt und arbeitet in Berlin.

 

Poetische Bescheidenheit
 
Auf keinem Marktplatz
schrei ich meine Verse aus!
Ich trag sie nicht wie Wurst
vom Haus zu Haus!
Nein, ich verkaufe meine Verse nicht!
Wieviele Groschen
wert ist ein Gedicht?
Zahl ich für den geschenkten
Strom von Reimen?
Wer zahlt für Sonnenaufgang,
Sterne, Mond?
Schreib ich Gedichte auf,
weil es sich lohnt?
Mit einer Gottesgabe
handelt keiner!

                    (Nachdichtung Walter Flegel)


PRO MEMORIA

Gemächlich strömt der Fluss,
streichelt die Ufer sacht.
kreist um Feld und Fluren,
macht die Wolken leuchten.
Das Dorf taucht auf, die Hütten ..
ein weißes Haus mit rotem Dach.
Die Kirche. Klosterzellen hinterm Zaun,
Kirchhof, Linden. Alles still.
Unterm grauen Kuppeldach die Säulen,
ein dunkelndes russisches Kreuz
Mein Flecken Erde - Kaschira!
Auch ich bin dein.
Hier wandernd berührte ich Zweige,
im Schatten nackter Birken
fiel ich ins Gras. Genoss
der fernen Sterne Funkeln.
War die Wolke im Blauen,                              
zog lautlos der sinkenden Sonne nach.
O Kindheit, närrische Kindheit!
Kehr wieder, sei´s für einen Tag.
 

 

Impression
(Claude Monets Bild betrachtend)

Ein Dunst liegt auf der Bucht 
wie der rauchige Schleier. 
Hüllt in sein Tuch
den Strand, die Wellen, Insel und Wald.
Verdeckt, grad wie die weißen Schwäne,
die stummen müden Boote.
Der Morgen dämmert … Keine Sonne … Keine Menschen.
Ich mach das Bild und ziele nicht.
Vor dem Steilhang – eine Brise treibt den Schattenriss.
Das Fadenkreuz von Masten der Barkassen
bewegt der Wind. Und Stille.
Nur die Wellen plätschern … Plötzlich, mit tosendem Bass
verscheucht ein Frachtschiff alle Zärtlichkeit.
Ist´s nah? Ist´s fern? Ich weiß es nicht zu sagen …
Das Märchen ist zu End. Und aus
dem Meere steigt die Sonne auf.
 

 

Frühlingsempfinden

Und nun des Frühlings Grün
lädt zart zum Sommer ein.
Die Wirbelstürme all - vergessen und vorbei.
Getaut das blaue Eis.
Nicht vergessen ungeprüfte Liebe, 
die beiläufig war und leer.
Gelöscht mit dem Lenz. Träume nicht mehr.
Frühling brennt neu die Seele.
Und wieder die Vorsommersorgen, 
die Sehsucht nach südlichem Strand.
Wie werden wir schwitzen und stöhnen
und träumen vom Winterland.
So Jahr um Jahr - wird immer Wende sein.
Der Frühling läutet´s ein.

                              (Nachdichtung Erhard Scherner)

DER KOMPONIST SERGEJ KOLMANOVSKIJ

    STELLT SEIN DEM GEDENKEN AN REICHSKRISTALLNACHT GEWIDMETES ORATORIUM „TRAUERGESÄNGE“ VOR. DIE TEXTE SIND VOM ÖSTERREICHISCHEN DICHTER PETER PAUL WIPLINGER.

    www.besucherzaehler-homepage.de