Peter Paul Wiplinger
PETER PAUL WIPLINGER
Schriftsteller und künstlerischer Fotograf. Geboren 1939 in Haslach, Oberösterreich.
Lebt seit 1960 in Wien. Studium der Theaterwissenschaft, Germanistik und Philosophie. Vorwiegend Lyriker, aber auch Kulturpublizist. Seit zwei Jahrzehnten im Vorstand der IG Autorinnen Autoren. Von 1980 bis 2010 engagiertes Mitglied des Österreichischen P.E.N.-Clubs. Bisher 44 Buchpublikationen. Seine Gedichte wurden in viele Sprachen übersetzt und publiziert. Zuletzt erschienene Bücher: „Lebensbilder - Geschichten aus der Erinnerung“ (2003), Podium-Porträt „P.P.Wiplinger - Aussagen und Gedichte“ (2004), der Prosaband „ausgestoßen“ (2006), „Steine im Licht“, Gedichte und Prosa aus Rom (2007), „Schriftstellerbegegnungen 1960-2010“ (2010), „Lebenswege - Geschichten aus der Erinnerung“ (2011), „Sprachzeichen“, Essays und Prosa (2011), „Schattenzeit“, Gedichte 2000-2010 (2013) sowie „Positionen 1960-2012“ (2014).
AUFGABE UND VERANTWORTUNG DES SCHRIFTSTELLERS
Über die Aufgabe und die Bedeutung von Literatur als einem Kunstwerk etwas in Kürze auszusagen, ist sehr schwierig, weil man Gefahr läuft, wiederum plakative Halbwahrheiten, stereotype Dogmen und Parolen von sich zu geben, den postulierten Anspruch von Literatur und Kunst mit der wirklichen Realität zu verwechseln. Also möchte ich mich auf einen Gedanken beschränken.
Angesichts dessen, daß die Welt und die Menschheit immer wieder vor unbegreiflichen Ungeheuerlichkeiten und dem oft damit verbundenen Wahnsinn der Gewalt als Istrument der Auseinandersetzung stehen und den Krieg als ,,Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln" akzeptieren, angesichts auch der drohenden, totalen ökologischen Katastrophe und der skrupellosen Ausbeutung der Dritten Welt und der damit verbundenen Begleiterscheinung des Hungers und Verhungerns und des menschenunwürdigen Lebens von Millionen von Menschen fällt es mir schwer, weiterhin an die Erfüllbarkeit jenes Grundpostulats der Kunst zu glauben, daß eben die Kunst und die Literatur einen Beitrag zur Humanisierung des Menschen, der Gesellschaft, der Welt zu leisten in der Lage sind. Wir wissen nur eines, daß wir an diese Zielsetzung und auch an das Erreichen dieses Zieles weiterhin glauben und dafür eintreten müssen, wenn wir nicht das ,,Prinzip Hoffnung" (Ernst Bloch) aufgeben und in Verzweiflung und Resignation versinken wollen.
Vielleicht muß aber die Literatur angesichts dieses Bewußtseins von der grundlegenden Enttäuschung, etwas bewirken zu können, und der Stellung ihrer Ohnmacht im historischen Prozeß der Menschheit ihre Aufgabenstellung, ihre Vorstellung von Bedeutung und Wirkung neu überdenken und definieren. Natürlich trägt das literarische Schaffen für den Autor durch sein Umgehen mit ästhetischen Ordnungs- und Wertkategorien zu seiner Sensibilisierung bei.
Diese Sensibilität darf jedoch nicht ghettohaft nur auf die Bereiche der Kunst und Ästhetik beschränken werden, sondern sie muß darüber hinaus auch andere Lebens-, Gesellschafts- und Wirklichkeitsbereiche erfassen, auf diese übergreifen. Sie muß eine andere Dimension erreichen: nämlich eine politische, eine im Sinn der Menschenrechte allgemein wesentliche.
Der Schriftsteller muß für die Interessen des Menschen und für die Unverletzbarkeit menschlicher Lebensgrundrechte, für Wahrheit, Gerechtigkeit, Freiheit und Würde eintreten. Sein Werk darf sich von diesen ethischen Grundforderungen nicht loslösen, er muß für die Wahrung dieser Werte und Grundrechte eintreten, sowohl als Künstler aber auch ganz einfach als Mitglied der Gesellschaft und der menschlichen Gemeinschaft. Überall dort, wo diese Werte mißachtet und die Menschenrechte eingeschränkt, verweigert oder eben überhaupt nicht beachtet werden, hat er die mahnende Stimme seines Gewissens zu erheben, für die Menschrechte einzutreten, auch unter Inkaufnahme von Repressalien und Verfolgung.
Nicht die Dogmen der Ideologien oder die Interessen des Staates und seiner Organe sind es, die dem Menschen seinen Freiheits- und Lebensbereich vorschreiben und festlegen dürfen, sondern der Freiheits- und Lebensbereich im Sinne der Selbstverwirklichung und Selbstgestaltung des Lebens resultiert aus der Akzeptanz dieser Werte und Grundrechte. Lüge, Herrschaft und Gewalt basieren auf der Mißachtung dieser Grundrechte. Die uneingeschränkte und unkontrollierte Machtanwendung von die Gesellschaft gestaltenden und bestimmenden Kräften und Organisationen, wie Kirchen, Parteien, Ideologien und dem Staat, der Politik, basieren darauf, daß die jeweiligen eigenen Interessen über die Grundrechte des Menschen gestellt werden. Mit der Verweigerung oder Einschränkung der individuellen Freiheit, der Meinungs- und Gestaltungsfreiheit des Einzelnen, der Beschneidung seiner Individualität beginnt aber auch stets ein Prozeß der Versklavung.
Der Schriftsteller muß ein Seismograph für solche Entwicklungen des drohenden, des einsetzenden oder bereits eingesetzt habenden Freiheitsentzugsprozesses sein. Und dann hat er sich, mit seinem dichterischen Werk oder einfach auch als Staatsbürger, als Mitglied der Gesellschaft, überhaupt als Mensch zu Wort zu melden, die Menschenrechte einzufordern und wenn notwendig Widerstand zu leisten. In diesem Sinne kommt ihm Verantwortung zu. Die Wahrnehmung dieser Verantwortung liegt auch im Interesse des Schriftstellers. Es ist eben nicht seine Aufgabet, ein Propagandainstrument für irgendeine Ideologie oder Partei zu sein, dazu herabzusinken, sich dazu herabwürdigen zu lassen.
Der Schriftsteller soll überhaupt kein Parteigänger, kein Mitläufer sein, sondern stets jene distanzierte Haltung der kritischen Opposition zu allem einnehmen. Nur so kann er wirklich für die übergeordneten Prinzipien menschlicher Grund- und Freiheitsrechte eintreten. Schriftsteller, die vorgeben, mit einer Gruppierung für deren Ziele zu kämpfen, verschleiern oft nichts anderes als ihre persönliche Haltung des Opportunismus, des Utilitarismus.
Der Schriftsteller sollte eigentlich ein Einzelgänger bleiben, was nicht heißt, daß er nicht solidarisch sein darf und muß. Sein Platz ist aber auf keinem Fall auf der Seite der Mächtigen und Herrschenden, der Staatsmacht, sondern auf der Seite der Unterdrückten und Verfolgten.
Ich bekenne mich zum Schriftsteller als einem politisch denkenden und handelnden Menschen, der sich der gesamten Lebenswirklichkeit zu stellen hat, nicht bloß Fragen von ästhetischen Gestaltungskriterien. Darin liegt auch der Gedanke von der Verpflichtung zur Solidarität. Diese Solidiarität ist nicht nur notwendig im Hinblick auf die immer wieder bedrohte Freiheit, sie ist nicht nur ein Gebot der Selbstachtung und des notwendigen Engagements, die Erfüllung dieser Aufgabe sind wir auch jenen unzähligen Menschen schuldig, die Opfer der Gewalt und der Unterdrückung geworden sind, die ihr Leben für diesen Freiheitskampf und für die Aufrechterhaltung der Prinzipien von Wahrheit und Gerechtigkeit geopfert und verloren haben. Wir haben diese Aufgabe aber auch für die Gegenwart und in Zukunft zu erfüllen, wenn wir davon überzeugt sind und daran festhalten wollen, daß menschenwürdiges Leben untrennbar mit den Prinzipien von Wahrheit, Gerechtigkeit und Freiheit verbunden ist. Nur so und nur dann können und dürfen wir - nach Auschwitz - über den Menschen, über das Leben, über die Welt schreiben. Nur so können und dürfen wir SchriftsteIler sein und bleiben.
Wien, 22.02.1991
Copyright © by Peter Paul Wiplinger
MEINE POSITION ALS SCHRIFTSTELLER
Mir geht es als Schriftsteller und Dichter darum, den brennenden, aktuellen Fragen nicht auszuweichen, mich ihnen zu stellen, sie aufzuzeigen; sie nicht aus und von der Literatur fernzuhalten, sondern mich literarisch damit auseinanderzusetzen.
Wir können nicht darauf verzichten, die Gesellschaft und das Miteinanderleben humanisieren zu wollen, auch wenn wir mit unseren Ideen und mit unserem Engagement anscheinend scheitern oder gescheitert sind; als Postulat, als Utopie, im Glauben an die Möglichkeit müssen wir unsere Position des Verändernwollens - trotzdem - aufrechterhalten. Das ist eine Aufgabe der Literatur, jedenfalls die des engagierten Schriftstellers als Person.
Es geht also auch um die Mitgestaltung eines gesellschaftlichen Bewußtseinsprozesses, aus dem Handlungsansätze abgeleitet werden sollen und müssen. Der unterdrückte Mensch - durch wen und wodurch immer - ist und bleibt, muß ein Thema bleiben für die Literatur, ein Anliegen für den Schriftsteller.
Rückzug in das Reservat, in das Ghetto reiner l'art pour l'art-Ästhetik sollte und darf es nicht geben. Intellektuelle Indifferenz oder Leben nur als Konsum - das sind keine humanistischen Positionen.
Wien 1994
Copyright © by Peter Paul Wiplinger
50 JAHRE DANACH
50 Jahre danach sieht man die grauen Bilder, die Bilder des Grauens über den Bildschirm des Fernsehers flimmern. Ausgemergelte Totengestalten, aus dem Inferno einer anderen Welt kommend, taumeln in den KZs ihren Befreiern entgegen. Hinter den Baracken und vor den Krematorien liegen die Leichenberge.
50 Jahre danach sieht man Staatspräsidenten, Regierungschefs, Minister, Abgeordnete, Delegierte bei Gedenkfeiern vor Rednerpulten auf Tribünen stehen - unten eine schweigende Menge von alten Frauen und Männern, Überlebende des Holocausts - und sie sprechen in ihren Gedenkreden von Schuld und Mitverantwortung, endlich auch, viel zu spät, von der eigenen. Und kleine Lichter flackern zwischen den Schienen auf den Gleisanlagen des Bahnhofs von Auschwitz-Birkenau.
50 Jahre danach sieht man und sah man aber auch brennende Asylanten-heime, eine tatenlos herumstehende, ja sogar Beifall klatschende Menge, die Tragbahren mit den in Plastiksäcken verpackten Leichnamen der Toten, der Opfer. Und man sah sie wieder marschieren, eine grölende Horde von jungen, besoffenen, verblendeten, fanatisch-hassenden Burschen, die Benzinbomben warfen und mit erhobenem Arm "Heil Hitler!" - "Sieg Heil!" und "Deutschland den Deutschen!" schrien. Und man weiß, daß gut organisierte Gruppen gezielt im geheimen agieren. Ergebnis: Briefbombenterror und die Roma-Morde in Oberwart, im Februar 1995.
50 Jahre danach stehe ich in Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte in Jerusalem, zwischen den Steinschluchten und lese die in Stein gemeißelten Namen der Orte des Grauens, die es nicht mehr gibt, die es so nicht mehr gibt, wie sie waren - vorher; vor dem großen Morden, vor den "Säuberungen", vor der Vernichtung. Namen - Namen - Namen, sonst nichts. Sonst ist nichts geblieben vom Leben, damals und dort. Und ich treten ein in den großen dunklen Raum des "Children-Memorials", taste mich mit einer Hand entlang am Geländer des Weges, sehe die unzähligen Lichter an diesem künstlichen Nachthimmelfirmament - jedes Licht ein Zeichen für ein ermordetes Kind - und ich höre von einer Stimme aus den Lautsprechern monoton die Namenslitanei der Opfer: Rachel, sieben Jahre - Ruth, drei Jahre - Esther, fünf Jahre - David, zwölf Jahre - usw. Eine endlose Opfernamensliste. Und ich spüre die Tränen in meinen Augen.
50 Jahre danach sehe ich die Leichen von hingeschlachteten Menschen, Frauen, Kindern, wehrlosen Männern, in Flüchtlingslagern in Ruanda, in den Abendnachrichten im Fernsehen. Und sehe Soldaten, mit Maschinenpistolen, die das Victory-Zeichen mit ihren Mörderhänden machen und lachen. - Und ich denke an Bosnien-Herzegowina, an den Krieg, an die "ethnischen Säuberungen" dort, an die Friedhöfe.
50 Jahre danach erinnere ich mich, auch an Hand von Büchern und Bildern, an damals, als ich noch ein Kind war. Und ich frage mich: Was hat das alles mit mir zu tun, auch jetzt noch und heute. Und gebe mir selber zur Antwort: Sehr viel, es ist ein Teil meines Lebens. Ich bin dadurch geprägt und etwas ist davon noch immer in mir.
Ich erinnere mich dunkel an diese Zeit, an diese dunkle Zeit, die so viele Millionen Menschen trotzdem geblendet und verblendet hat. Immer waren sie strahlend, diese Kämpfer, diese Helden, diese Sieger; diese Männer und Frauen in ihren Uniformen, diese strammen Burschen und feschen Mädels. Alles war sauber, geordnet und schön. Und die Aufmärsche und Kundgebun-gen waren imposant und eindrucksvoll. Da wollte man gerne dabeisein, dazugehören. Das sagten später auch viele. Das war eine Welt voll Kraft durch Freude. Und man sah wieder eine Zukunft, eine glanzvolle, und für alle; für alle, die dazugehörten. So hörte man es aus den Lautsprechern, aus dem Volks-empfänger-Radio, von den Rednertribünen herab, von den Parteifunktionären, den Gauleitern, vom Reichspropagandaminister Dr. Joseph Goebbels, vom Führer Adolf Hitler selbst. So stand es auf den Plakaten und in den Zeitungen. Keiner war mehr allein, alle - die dazugehörten - gehörten jetzt zum Volksganzen, zur großen, alles umfassenden und einschließenden Volks-gemeinschaft des Nationalsozialistischen Partei- und Führerstaates, dessen Programm und Wirklichkeit in die Formel gefaßt und darin ausgedrückt war: "Ein Volk - ein Reich - ein Führer!"
Ich erinnere mich dunkel an diese dunkle Zeit meiner Kindheit. Ich erinnere mich an das Dunkel im Raum, wenn wieder einmal das Licht ausgegangen war, im Wohnzimmer, und später im Keller; wenn wir voll Angst nebeneinander oder aneinandergepreßt dasaßen, über uns der Motorenlärm der Flugzeuge und dann das Pfeifen und die Einschläge und das Zittern der Wände und das unserer Körper. Ich erinnere mich an zackig gebrüllte Befehle, an das Geschrei auf der Straße. Und daß viele Menschen, wenn sie beieinanderstanden, nur sehr leise miteinander sprachen. Und daß man uns Kindern sagte, wir sollten still sein und nicht soviel reden. Und ich erinnere mich an die Namen von Gefallenen, die man im Radio verlautbarte; aber gleich darauf kamen Siegesmeldungen und Marschmusik. Und ich erinnere mich an Begräbnisse, an solche, wo kein Leichnam in dem aufgestellten Sarg lag, und an Birkenkreuze, die man auf Grabhügeln unseres Friedhofes errichtete. Und an Frauen und Mädchen, die plötzlich schwarze Kleider trugen. Und daß man, hinter vorgehaltener Hand nur zu engsten, wirklich Vertrauten, zu denen man Vertrauen hatte, von Menschen sprach, die in KZs eingeliefert worden waren. Und an zwei im Ort bekannte Geistig-Behinderte, die plötzlich verschwunden waren. Und daß es Leute gab, die sagten, das sei besser so, auch für sie. Und ich erinnere mich, daß es fanatische Nazis im Ort gab, von denen man nachher, nach dem "Zusammenbruch" sagte, daß sie Leute denunziert hätten, damals. Und ich erinnere mich und weiß es, daß diese Nazis nie zur Rechenschaft gezogen worden sind. Und kann mich erinnern und sehe sie noch vor mir, wie sie am Sonntag, bei ihrem Nachmittagsspaziergang, stets eine Gruppe von Damaligen und noch immer Gleichgesinnten, von den meisten anderen Ortsbewohnern ehrerbietig und respektvoll gegrüßt wurden. Und in manchen Fällen ist das auch heute noch so. 50 Jahre danach. Und ich frage mich, warum das so ist, warum das noch immer so ist. Und warum das einst denn so war. Und das ist mein Leben, jedenfalls auch.
50 Jahre danach sehe ich die Wirklichkeit, die Propaganda aber auch die schreckliche Wahrheit von damals als Bilder im Fernsehen. Ich sehe einen Film vom Bombenangriff auf Dresden, sehe die Städte in Schutt und Asche, sehe die endlosen Flüchtlingskolonnen, die Gefangenen nach der Schlacht von Stalingrad. Sehe die fanatisch-euphorische Masse Hunderttausender, wenn der Führer Adolf Hitler "spricht", besser gesagt, sich mit überschlagender Stimme und wild gestikulierend immer fanatischer in seinen Haß und seinen Wahn hineinsteigert. Und die unten heben, wie von einer höheren Macht gelenkt und befohlen, den Arm und schreien wie aus einer Kehle "Sieg Heil!"
Und fünfzig Jahre danach denke ich an die Menschen, die sich auskleiden mußten für die "Dusche", die jedoch der Gasmord war. Und denke ich an einzelne, versuche ich sie mir vorzustellen, was sie in jenem Augenblick fühlten und dachten, da sie wußten, daß sie durch Mörderhand jetzt sterben mußten, wenn das Erschießungskommando angetreten war. Und denke ich auch an die Täter.
Und fünfzig Jahre danach, da ich im Fernsehen Neonazis sehe, bei Umzügen und Versammlungen, die wieder Parolen schreien, von Rassismus und Gewalt, und dies mit Duldung von Justiz und Polizei, frage ich mich, was wir denn versäumt haben und weiß um unsere neue Schuld.
Und fünfzig Jahre danach werde ich vielleicht auch in diesem Jahr mit meinem alten Freund, der Widerstandskämpfer war und ist, bei der Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Mauthausen von unten über die "Todesstiege" hinaufgehen, die gleiche Stiege, die er einst, vor fünfzig Jahren, als Häftling ging; und wir werden uns an den Händen halten und schweigen.
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